Grünen-Vorschlag zur Abfallentsorgung ist teuer, kompliziert und sozial ungerecht!

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Bereits vor einigen Jahren – im Vorfeld des aktuellen Entsorgungsvertrags – wurde von den GRÜNEN die Idee der Abfallverwiegung in den Verwaltungsrat der Stadtwerke Bad Oeynhausen (VR SBO) getragen – und abgelehnt. Die SPD-Vertreter im VR SBO haben während der Verwaltungsratssitzung am 4.12. dem wiederholten Versuch zur Einführung einer Müllverwiegung und einer Umstellung der Entleerung auf einen 4-Wochen-Rhythmus nicht zugestimmt.

Mit der aktuellen 14-tägigen Abfuhr, der Biotonnenreinigung zweimal im Jahr und dem Einsatz von kleinen Müllfahrzeugen in engen Siedlungsstraßen oder Sackgassen bieten die Stadtwerke Bad Oeynhausen einen besonderen Service an, der quasi ein Alleinstellungsmerkmal im Kreisgebiet darstellt. Und von den Bürgern sehr gut angenommen wird. Die Daten zur Müllentleerung belegen, dass gerade die 14-tägige Müllabfuhr besonders beliebt ist. Die 4-wöchige Müllabfuhr wird nur von wenigen Haushalten vertraglich gewünscht.

Betrachten wir die vorgeschlagene Müll-Verwiegung genauer, dann werden deutliche Nachteile sichtbar: Wer in Hiddenhausen (wurde seitens der GRÜNEN als Beispiel angegeben) Verwandtschaft oder Freunde hat, weiß, dass dort viele Müllbehälter mit einem Schloss versehen sind, aus Angst jemand anderes könnte seinen Müll in der fremden Tonne entsorgen.

Die Müllabfuhr und Entsorgung wird aufgrund steigender Kosten überproportional teurer. Die Fixkosten bleiben im Vergleich zum aktuellen System die gleichen (60 % der Entsorgungskosten entfallen auf die Deponiekosten der Pohlschen Heide). Hinzu kommen bestehende Personalkosten.

Allerdings werden bei einer Umstellung die variablen Kosten steigen, weil aufgrund der Verwiege-Technik neue Fahrzeuge und zusätzliches Fahrzeugpersonal (die bisherigen Seitenlader können nicht nachgerüstet werden) bestellt werden müssen. Außerdem müssten sämtliche Tonnen mit einem Chip versehen werden. Geschätzte Mehrkosten allein dafür – laut Aussage Vorstand – bis zu 1,5 Mio. Euro.

Eine Umstellung auf die Müll-Verwiegung würde zu einer sozialen Schieflage führen: Während Ein-Personen-Haushalten (mit Kompostiermöglichkeiten) entlastet werden, belastetet man Mehrgenerationenhaushalte, Familien mit Kleinkindern, Haushalte mit windelbedürftigen Personen und Haushalte in Mehrfamilienhäusern in dicht besiedelten Wohnbereichen (ohne Kompostiermöglichkeit) überproportional. Die bisherige erprobte Mischkalkulation von Rest- und Biomüll wird verzerrt.

Zudem entsteht bei der Umstellung ein zusätzlicher Bürokratie-Aufwand bei der SBO: Statt einer pauschaler Abrechnung der Müllentleerung, müsste jede Müllentleerung einzeln abgerechnet werden.

In der Gesamtbetrachtung fragt sich die SPD-Fraktion warum die GRÜNEN die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt in Haftung nehmen und belasten wollen und nicht dort ansetzen, wo bundesweit gleiche Regelungen zur Müllvermeidung und zur Förderung der Wiederverwertung von Reststoffen möglich wären. Nämlich im ersten Glied der Prozesskette: Beim EU-Parlament oder im Bundestag als Gesetzgeber.

Unterm Strich würde die Müllabfuhr bei einem Systemwechsel teurer, komplizierter und sozial ungerechter – bürgerfreundlich geht anders!

Deshalb hat die SPD im VR SBO beantragt die Ausführungen des SBO-Vorstandes zur Kenntnis zu nehmen und unter Berücksichtigung dieser den Antrag der GRÜNEN abzulehnen. Zudem soll der Vorstand der Stadtwerke angewiesen werden, frühzeitig die Eckpunkte zur Ausschreibung der Rest- und Bioabfallsammlung vorzustellen. Im Rahmen der Ausschreibung sind mögliche Einsparpotentiale anzustreben.

Bei der abschließenden Abstimmung stimmte der Verwaltungsrat mehrheitlich für den Antrag der SPD (Vertreter von SPD, CDU, BBO und KOMPASS stimmten für den Antrag, bei 2 NEIN-Stimmen der GRÜNEN). 

Shuttlebus zum provisorischen ZOB im Sültebusch

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In der vergangenen Woche hatte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung gegen die Einrichtung einer Shuttlebus-Linie zum provisorischen ZOB im Sültebusch ausgesprochen. Begründet wurde das wegen der Kurzfristigkeit der Vorlage der konkreten Kosten für den Betrieb der Shuttle-Linie.

Der Shuttlebus soll die Anbindung der Buslinien aus dem Norden der Stadt zum provisorischen ZOB sicherstellen. Der Shuttlebus soll vom Schulzentrum Nord über den Werrepark zum ZOB im Sültebusch fahren. Kostenpunkt für den gesamten Zeitraum (bis 2026) 665.000 Euro. Notwendig ist der Shuttlebus um Verspätungen im Stadt- und Regionalverkehr zu vermeiden.

Die SPD-Fraktion hatte als einzigste Fraktion für den Shuttlebus gestimmt, damit dieser pünktlich mit dem provisorischen ZOB zum 1. September an den Start gehen kann. Zuvor hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Olaf Winkelmann dem Vorschlag aus den Reihen des Ausschusses „es erst einmal ohne den Shuttlebus zu versuchen“ eine Absage erteilt: „Wir werden enorme Probleme bekommen, wenn sich die Verspätungen aufschaukeln. Kein Ausprobieren auf dem Rücken der Fahrgäste.“

Wenige Tage später steht fest, dass der Shuttle nun doch kommt und es wird voraussichtlich teurer. Eingerichtet wird der Shuttle von der Minden-Herforder-Verkehrsgesellschaft (MHV) und und die Kosten dafür muss die Stadt Bad Oeynhausen tragen. Es werden sogar zwei Shuttle-Linien. Eine für den Regionalverkehr und eine für den Stadtverkehr. Würde man auf den Shuttle verzichten, würde dies – laut der MHV – zu Verspätungen von 6 Minuten auf jeder Linie – bei jedem Umlauf führen. Und dies würde sich auch auf die Verkehre in andere Kommunen des Kreises und dem Schulverkehr auswirken. Um dies zu vermeiden hatte sich der MHV-Aufsichtsrat am Tag der ASE-Sitzung (24.08.) für die Shuttle-Einrichtung ausgesprochen.

Olaf Winkelmann sieht ein „Organisationsversagen“ auf Seiten der Stadtverwaltung: „Die Stadtverwaltung hätte viel frühzeitiger handeln und informieren müssen. Die MHV korrigiert nun das was der ASE beschlossen bzw. nicht beschlossen hatte.“